Daniel Negreanu zählt ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Spielern unserer Zeit. Er beherrscht Poker wie kaum ein anderer und hat bei Live-Turnieren schon über 30 Millionen Dollar gecasht. Vor kurzem veröffentlichte er eine Rechnung bzgl. des Lebens als Pokerprofi und warum man heute keiner mehr werden sollte. Auch wenn er einige Aspekte ausgelassen hat, so wollen wir diesen Aufhänger für eine eigene Rechnung nutzen. Negreanu nannte 100.000 Dollar als Beispiel, wir nehmen Euro zum besseren Verständnis.
Die typischen Ausgaben
Wenn jemand bei einem Turnier auf einen Schlag sagen wir mal 50.000 Euro gewinnt, kann er sich dann schon als Profi ansehen und seinen Job kündigen? Wir wollen das einmal hochrechnen und beginnen bei den typischen Ausgaben. Wir wollen eine vernünftige Wohnung in der Stadt, da sind wir mit 800 Euro sicher noch gut dabei. Hinzu kommt ein Auto um zu Live-Turnieren zu fahren, welches wir mit 300 Euro (Finanzierung + Versicherung) veranschlagen. Hier fehlen dann noch die Spritkosten und beim Thema Versicherung fällt uns noch ein: Ein Profi ist quasi selbstständig und muss sich privat versichern. (pauschal noch mal 200 Euro)
Alles zusammengerechnet sind wir schon bei 1.300 Euro, plus Sprit und Spesen für etwaige Übernachtungen in Hotels. Sagen wir mal 1.500 Euro rund und von irgendetwas müssen wir ja noch unser Essen bezahlen. Internet zum Poker spielen benötigen wir auch noch. Wenn wir alles summieren, dann kostet der Poker-Lifestyle mit Sicherheit seine 2.000 Euro im Monat. Ein Preisgeld von 50.000 Euro würde demnach exakt 25 Monate ausreichen, wobei wir ja noch weiter spielen und erneut Buy Ins für Turniere benötigen. Auch wenn wir nur Cashgame zocken, so brauchen wir eine Bankroll.
Fazit
50.000 Euro sind ein toller Gewinn, doch ein Profi kann man damit nur kurze Zeit sein. Man sollte es wirklich bodenständig sehen, Poker als Lifestyle ist und bleibt der Elite vorbehalten. Natürlich besteht auch heute noch die Chance dazu, aber die Zeiten sind wesentlich "tighter" geworden.

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