Die Deutschen spielen für ihr Leben gern

Eine interessante Umfrage und Zusammenfassung der aktuellen Lage des Glücksspiels in Deutschland. Wer gewinnt am Ende wirklich?
Das Deutschland ein Volk der Spieler ist, wissen wir schon seit Jahren. Allein beim Lotto hoffen Millionen jeden Mittwoch und Samstag den großen Treffer zu landen. Viele Millionäre wurden schon geboren, aber die Mehrheit geht leer aus oder muss sich mit kleinen Gewinnen zufrieden geben. Eine neue Studie zeigt nun, wie sehr die Deutschen dem Glücksspiel frönen.
438.000 Menschen spielsüchtig
Sie Suchberatungsstellen schlagen regelmäßig Alarm und angesichts dieser Zahlen ist das vielleicht auch nötig. Verglichen mit der in Deutschland lebenden Bevölkerung ist dies ein relativ kleiner Personenkreis. Die Universität Hohenheim hat nachgeforscht, durch die Zahl der pathologischen Spieler gehen Deutschland pro Jahr 326 Millionen Euro an Wirtschaftsleistung pro Jahr verloren. Spielsüchtige müssen behandelt werden, verlieren unverhältnismäßig viel Geld, begehen öfter kriminelle Straftaten und verlieren ihre Arbeitsplätze. An dieser Stelle wird also kräftig drauf gezahlt, jedoch decken sich diese Ausgaben mit den Steuereinnahmen mehr als genug.
Betroffen sind vor allem junge Männer zwischen 18 und 20 Jahren. Eine Forsa-Umfrage fand heraus, dass 82 Prozent dieser Altersgruppe schon Kontakt zum Glücksspiel hatten. Frauen sind nicht wesentlich weniger anfällig, bei ihnen sind es 61 Prozent. Die Mehrheit gibt Lotto als Einstiegsspiel an, gefolgt von den Automaten. Diese generieren mit 18 Milliarden Euro jedoch die meisten Umsätze im Land. (Spielbanken ausgenommen) Der Lotto-Toto-Block nimmt "nur" 6,6 Milliarden Euro ein, wobei wir hier nur die Umsätze und nicht den Reingewinn vorliegen haben!
Wer gewinnt wirklich?
Spieltechnisch betrachtet kann der Gast nur kurzfristig gewinnen, am Ende verdienen die Unternehmen und der Staat am meisten. Das der Hausvorteil für jeden gilt sollte aber klar sein. Glücksspiel dient in erster Linie der Unterhaltung, langfristige Gewinnabsichten sind unrealistisch. Allein die Automaten haben in 2025 schon 1,2 Milliarden Euro in die Staatskasse geflutet und die Tendenz steigt immer noch. Wenn das nächste Mal ein Politiker auf die Konkurrenz im Internet schimpft, kennst du jetzt den wahren Grund dafür.

Hinterlasse einen Kommentar