Darf der Staat Online Glücksspiel Gewinne einziehen?

Ein Gericht zieht über 60.000 Euro an Gewinnen ein.
Das ist ein dickes Ei, ein Malermeister gewinnt beim Online Blackjack in Deutschland über 60.000 Euro. Das zuständige Amtsgericht in München entscheidet aber, dass er diese nicht behalten darf und obendrein muss er noch eine Geldstrafe zahlen. Wieder ein Fall von rechtlicher Willkür oder ein neue Ansatz zum Geld verdienen für den Staat?
Nichts geht mehr
Der 25-jährige Mann hatte sich eine Zeit lang Unterhaltung beim virtuellen Blackjack gesucht. Im Sommer 2025 zahlte er über 120.000 Euro ein und gewann am Ende sogar mehr als 80.000 Euro. Zwischendurch verlor er natürlich auch und zahlte deshalb immer wieder ein. Mal vom privaten Giro, dann wieder von seinem Geschäftskonto. Als ihm dann aber die Ermittler fanden, räumten sie seine Wohnung. 63.490 Euro des Gewinns waren noch zu finden, der Staat darf das Geld laut Urteil behalten. Zusätzlich wurden 2.100 Euro Geldbuße wegen unerlaubtem Glücksspiel verhängt. Das wurde damit begründet, der Mann habe an einem öffentlichen Glücksspiel teilgenommen.
Also ist das Internet jetzt schon ein physischer Platz? Während die Regierung noch immer keinen vernünftigen Ansatz zur Regulierung gefunden hat, darf der Fiskus einfach zuschlagen? Wenn dann sollten Spieler, Anbieter und Regierung denselben Regeln unterliegen. Es bleibt auch offen, wie die Behörden von dem Spiel des Malermeisters erfuhren? Vielleicht durch eine Steuerprüfung mit Unregelmäßigkeiten auf seinem Geschäftskonto?
Wird nun jeder zur Kasse gebeten?
Theoretisch ist es reine Auslegungssache des zuständigen Gerichts. Jedoch wird erst bei so großen Summen gelegentlich reagiert. Kein Grund zur Panik also und es ist auch nicht klar, bei welchem in Malta registrierten Anbieter der Mann gespielt hat. Jedenfalls half es ihm nicht, dass er angab berühmte Personen wie Boris Becker würden für das Online Glücksspiel werben.
Der Richter empfahl schlussendlich dem Angeklagten: Er solle doch mal Google benutzen, bevor er irgendwo sein Geld einsetzt. Unter dem Stichwort "Glücksspiel" wäre er dann auch schnell fündig geworden. Was ist deine Meinung zu diesem Fall?

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